Rossach (09.05.2022). Die Gefühlslage beim Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer ist nach Gesamtplatz drei bei der „33. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen“ gemischt. Der Freude über ihren ersten Podestplatz in der aktuellen Saison der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) steht das Wissen gegenüber, dass in Niedersachsen bei optimalem Verlauf auf den 13 WPs über 158,8 Kilometer mehr möglich gewesen wäre.
Dabei war der Beginn des zweiten DRM-Laufes vielversprechend. Die zwei am Freitagabend jeweils doppelt zu befahrenden Bestzeitprüfungen (WP) präsentierten sich mit ihrem hohen Anteil von echt Laune machenden Schotterpassagen anspruchsvoll. Das Brose Rallye Team findet sofort einen guten Rhythmus, auf WP 2 setzen sie mit ihrem Ford Fiesta Rally2 die Bestzeit. Aber schon in der nächsten Prüfung erfolgt der Rückschlag in Form eines Plattfußes. „In der Mitte der 14,5 Kilometer langen WP Dahlskamp war hinten rechts die Luft raus, später mussten wir uns auf der blanken Felge ins Ziel schleppen. Mindestens 30 Sekunden sind so verloren gegangen. Warum der Schaden eingetreten ist, können wir uns nicht erklären, angeschlagen sind wir definitiv nirgends“ erklärt der 29-jährige Oberfranke Dominik Dinkel, der gleich auf der nächsten WP wieder der Schnellste im Feld ist. Aber der Vorfall bedeutet im Gesamtklassement den Rücksturz von Platz zwei auf vier, die Differenz zum Leader, der nach WP2 nur ein Zehntel betragen hatte, liegt nun bei knapp unter 30 Sekunden.
Der Samstag steht ganz im Zeichen des Versuchs aufzuholen. Das gelingt zunächst prima, auch wenn die gewählten Reifen einen Tick zu hart sind und bis zum Erreichen der Optimaltemperatur bremsendes Untersteuern produzieren. Auf WP8 ist dennoch die nächste Bestzeit fällig. Danach, ausgerechnet am Start zur mit 16,5 Kilometer längsten Prüfung Eickhofer Heide, die durch das in Rallye-Kreisen berühmt-berüchtigte IVG-Gelände führt, setzt Regen ein, sorgt für einen tückischen Schmierfilm. Trotz der aufgezogenen harten Slicks gelingt dem Brose Rallye Team die zweitbeste Marke. „War gestern der stehende Staub ein echter Störfaktor, so ist heute das Wetter die große Unbekannte“ erzählt Dominik Dinkel. Für die letzte Schleife setzt das Brose Rallye Team auf gecrosste Mixbereifung. Da es kurioserweise an einigen Stellen schüttet und an anderen komplett trocken ist, sticht dieser vermeintliche Trumpf nicht. Dominik Dinkel und Copilot Pirmin Winklhofer beenden die Rallye Sulingen als Gesamtdritte.
Ihr Fazit ist selbstkritisch und positiv zugleich: „Der nötige Speed ist sicher da. Wir haben abgesehen vom Reifenschaden immer Top-Drei-Zeiten abgeliefert, waren dreimal die WP-Besten. Außerdem sehen wir noch Raum für Detailverbesserungen an uns selbst. Ähnliches gilt für das Auto, das ab der nächsten Rallye Stemweder Berg ein neues sein wird. Darauf freut sich auch die ZM-Racing-Crew, die einmal mehr perfekt gearbeitet hat. Für den neuen Fiesta gibt es bereits Setup-Ideen, die mir entgegen kommen sollten. In der DRM sind wir jetzt solide Dritte, unsere Titel-Chancen sind intakt, die Ambitionen und die Motivation weiterhin hoch.“