Rossach (19.03.2021). Unverhofft kommt oft. Manchmal sogar auch in der Saisonplanungs-Phase des Brose Rallye Teams, bei dem sich einige Fakten durch Zufälle wie von selbst perfekt gefügt haben. Nicht zuletzt durch ein freundliches Angebot zu einer Probefahrt der ganz besonderen Art.
„Na ja, nicht alles war Zufall“ lacht Dominik Dinkel rückblickend. „Manche Dinge standen durchaus schon bald fest.“ Zu diesen zählt er zum Beispiel das neuerliche Zusammenspannen mit Pirmin Winklhofer (26), auf dessen souveräne Arbeit als Copilot er schon 2015 im Opel Adam R2 vertraut hatte. Zudem war Dominik bald bewusst, dass sein Budget trotz des großen Engagements seiner treuen Sponsoren rund um Brose und seinen Förderer Michael Stoschek für eine Fortsetzung des Europameisterschafts-Programmes (ERC) nicht ausreichen würde. „ERC geht nur ganz oder gar nicht“ erklärt der 28-jährige Oberfranke offen. „Ohne Teilnahme an allen Veranstaltungen, verbunden mit intensiver Testarbeit, ist es unmöglich an die Spitze heranzukommen.“ Deshalb kehrt er, auch weil er unbedingt eine hochkarätige Serie bestreiten will, in die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM) zurück, mit der er nach einem dritten Platz 2016 und den Vize-Titeln 2017 und 2018 ohnehin noch eine Rechnung offen hat.
Das passende Auto samt Einsatzteam für den erneuten Angriff auf die deutsche Rallye-Krone fanden sich nun wirklich durch Zufall. Beginnend damit, dass der österreichische Top-Fahrer Hermann Neubauer für die Rallye Monte Carlo Eisspione suchte. Seine Wahl fiel auf Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer. Um sich in Sachen Pace Notes abzustimmen traf man sich im Rahmen letzter Testfahrten. Dabei packte Hermann Neubauer auch Dominik Dinkel auf den Copilotensitz, stellte ihm im Anschluss daran die folgenschwere Frage: „Magst du denn nicht vielleicht mal selbst ans Lenkrad?“ Schwuppdiwupp wurden die Plätze getauscht. Dominik fühlte sich im Ford Fiesta Rally2 auf Anhieb wohl, kam gut damit zurecht, war absolut positiv überrascht. Dazu gesellte sich während der Monte, die Hermann Neubauer als starker 19. des Gesamt-Rankings und Vierter der WRC3-Wertung beendete, ein sehr guter Eindruck von der Arbeitsweise des Einsatzteams ZM Racing des ab 1994 selbst als Fahrer aktiven Martin Zellhofer. „Fokussiert, konzentriert und stets bereit das Maximale zu geben, so habe ich seine Mannschaft kennen gelernt“ erzählt Dominik Dinkel.
Von der Monte weg dauerte es dann nicht mehr lange, bis das Brose Rallye Team das Paket für 2021 fertig geschnürt hatte. Darin befinden sich neben Fahrer Dominik Dinkel und Copilot Pirmin Winklhofer das Einsatzteam ZM Racing und das Dienstfahrzeug, ein brandneuer Ford Fiesta Rally2 (früher R5). „Bleibt nur zu hoffen, dass es bald los geht!“ fiebert die Brose Mannschaft dem DRM-Saisonstart entgegen. Wenn alles nach Plan läuft, findet dieser vom 06. bis zum 08. Mai bei der Rallye Sulingen statt.