Rossach (06.10.2020). In Nordportugal gelingt Dominik Dinkel bei der Rally Fafe Montelongo (02. bis 04. Oktober) seine erste Top-Ten-Platzierung im Rahmen der FIA European Rally Championship 2020 (ERC). Rund um die Stadt Fafe überzeugt der 27-jährige Oberfranke vom Brose Rallye Team bei schwierigen äußeren Bedingungen zusammen mit Copilot Michael Wenzel im Skoda Fabia Rally2 Evo mit einem starken Auftritt. Dennoch bleibt er trotz der berechtigten Freude über das gute Resultat selbstkritisch.
„Klar, es ist mein bisher bestes Resultat bei einem ERC-Lauf, erzielt bei einer der schwierigsten Rallyes meiner Laufbahn. Zudem waren wir von den WP-Zeiten her wesentlich näher an der Spitze dran als bei den Events zuvor. Das ist echt positiv.“ sprudelt es aus Dominik Dinkel heraus.
Für den Aufwärtstrend hat er mit seinem Umfeld hart gearbeitet. Ganz besonders am Aufschrieb und am effektiven Anbremsen. Letzteres übte er mangels Rallyes am Simulator. Die Umsetzung des virtuell Erlernten klappt bereits im Shakedown, in dem das Brose Rallye Team mit der sechstbesten Zeit aufhorchen lässt. „Schon im Vortest fühlten wir uns im Auto richtig wohl. Unser Einsatzteam Romo Motorsporttechnik hatte ein geniales Basis-Setup ausgetüftelt. Das Team von Ronald Leschhorn hat genauso wie der kurzfristig als Copilot eingesprungene Michael Wenzel ausgezeichnete Arbeit geleistet. Vielen Dank dafür!“ setzt der Brose-Pilot fort.
Im Wettbewerb erzielt er elf Top-Ten-Zeiten, ist auf der 11. von 18 WPs über insgesamt knapp 183 selektive, teilweise extrem rutschige Asphalt-Kilometer sogar Fünftschnellster, beendet den ersten Rallyetag auf Rang sieben, ist Dritter der ERC1 Junioren. Mit dem durchgängig launischen Wetter, bei dem außer Schnee alles in schnellem Wechsel im Angebot war, kam das Brose Rallye Team gut zurecht. „Einen echt passenden Reifen gab es ohnehin nie“ lacht Dominik Dinkel rückblickend. Ernster setzt er fort: „Es wäre sogar noch mehr drin gewesen. Aber auf WP 8 habe ich etwa 2 km vor dem Ziel mit dem Hinterrad einen Stein touchiert. Das haben Felge, Reifen und Spurstange krumm genommen. Das defekte Rad haben wir nach der Prüfung gewechselt, an der Aufhängung konnten wir aber nichts tun. Deshalb waren wir auch auf der anschließenden WP zurückhaltend, um den Service sicher zu erreichen.“ Dort wird ihr Fabia für Tag 2 wieder topfit präpariert. Das Brose Rallye Team bläst zur Attacke. Das klappt anfangs wunschgemäß. „Aber dann habe ich es übertrieben, habe die Lockerheit des ersten Tages verloren. Zwar sind mir keine groben Schnitzer unterlaufen, aber ein Quersteher hier und eine weite Linie da haben sich summiert.“ So gehen sowohl in der Gesamt- als auch in der Junioren-Wertung ein Platz verloren. Das ist ärgerlich, denn am Schluss fehlen auf Gesamtrang fünf lediglich 21,9 Sekunden. Deshalb sieht Dominik Dinkel die Rallye Fafe als Zwischenschritt an: „Ich muss weiter an mir arbeiten. In Portugal konnte ich erneut enorm viel lernen. Dafür danke ich meinen Sponsoren und Förderern, denen ich weitere Fortschritte verspreche.“