Rossach (02.10.2018). Motorsport kann echt hart sein! Das musste das Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Fürst bei der „55. ADMV Rallye Erzgebirge“ erneut erfahren. Denn auch beim Event rund um Stollberg schlug die Defekthexe völlig unerwartet hart zu. Unmittelbar nach dem Start der abschließenden, extra bepunkteten Powerstage verwandelte sie den Allrad-Brose-Skoda-Fabia-R5 in einen Hecktriebler. Über eine Minute und der mögliche Gesamtsieg gingen so verloren, dazu wertvolle Bonuszähler und – besonders ärgerlich – die Führung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM).
Die haben nun Marijan Griebel / Alexander Rath (Peugeot 208 T16 R5) inne. Zwölf Punkte liegen sie vor Dominik Dinkel (25/Rossach) und Christina Fürst (31/Tiefenbach), dreißig Zähler gibt es bei der finalen ADAC 3-Städte-Rallye maximal noch zu holen. Happy war das Brose Rallye Team im Ziel der „Erze“ nicht, aber aufgeben oder den DRM-Titel abschreiben, das ist keine Option. „Solange es rechnerisch für uns noch die geringste Chance auf den Meisterschaftsgewinn gibt, werden wir alles daran setzen diesen zu holen. Wie schnell sich im Rallye-Business das Blatt wenden kann, haben wir ja bei den letzten DRM-Läufen alle live miterlebt. Keine Serie hält ewig an, das gilt für die guten genauso wie für die negativen. Wir haben nichts mehr zu verlieren, sondern können nur noch gewinnen, denn DRM-Vizemeister sind wir auf jeden Fall schon jetzt. Klar sieht es für Marijan Griebel im Moment entspannt und einfach aus, aber einen bestimmten Platz unbedingt nach Hause fahren zu müssen kann auch seine Tücken haben, Beispiele dafür gibt es genug. Wir dagegen können bei der 3-Städte-Rallye, die wir voriges Jahr gegen starke Konkurrenz gewonnen haben, absolut befreit auffahren“ gibt Dominik Dinkel selbstbewusst und kämpferisch nach der Rallye Erzgebirge zu Protokoll.
Deren elf Bestzeitprüfungen (WP) über knapp 114 Kilometer waren er und Christina Fürst hochmotiviert angegangen. Drei davon galt es im Dunklen noch am Freitagabend zu absolvieren. Das Brose Rallye Team gewinnt zwei davon und geht in Führung. Der Samstagvormittag besteht aus zwei Schleifen mit je zwei identischen WPs. Nach der siebten Prüfung liegen Dominik Dinkel / Christina Fürst knapp zehn Sekunden vor Griebel / Rath. Die Letztgenannten haben das Glück auf ihrer Seite, als sie unmittelbar vor dem Ziel der 14,9 Kilometer langen Prüfung Oberdorf 2 einen Randstein touchieren. Der aus dieser Aktion resultierende Plattfuß kostet kaum Zeit. Und nach der WP folgt der Service, der den Technikern Zeit zu einem gründlichen Check des Peugeots lässt.
38,8 Vollgaskilometer sind danach noch zu fahren, wie am Vormittag in zwei gleichen Turns, die diesmal über die WPs Gelenau und Gornau führen. Das Brose Rallye Team nimmt bewusst etwas Tempo raus. Reifen für die Powerstage schonen und den Aufschrieb für diese in der Erstbefahrung optimieren, das ist der Plan. Neben dem Gesamtsieg sollen unbedingt auch die fünf Extrapunkte für die Bestzeit in der Powerstage her. Leider wird – wie schon eingangs berichtet – aus diesem Vorhaben nichts. Mit einem Antriebsschaden müssen sich Dominik Dinkel / Christina Fürst mühsam durch die Powerstage und ins Ziel schleppen, das sie als Zweite des Gesamt-Rankings erreichen.
„Jammerschade, denn bis zur letzten WP hatten wir ein absolut perfekt abgestimmtes Auto zur Verfügung. Für das DRM-Finale bei der ADAC 3-Städte-Rallye wird unser Einsatzteam Baumschlager Rallye & Racing (BRR) alle Register ziehen, um unseren Brose Skoda Fabia R5 in Höchstform nach Straubing zu bringen, da sind wir uns sicher. Christina und ich wollen damit die Saison 2018 für uns, für BRR, für unsere Gönner und Sponsoren sowie für unsere treuen Fans und Freunde mit einer möglichst guten Vorstellung beenden“ versprechen Dominik Dinkel und Christina Fürst abschließend unisono.